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DSC strebt zu neuen Ufern

Herne, 12.02.2009, Uwe Eulig Der langjährige Steuermann Willi Schrödter übernimmt erneut das Ruder und will das einstige Flaggschiff des heimischen Tischtennissports wieder flott machen. Ihm zur Seite steht Jörg Stöck.

Von Uwe Eulig

Einst Aushängeschild des Herner Tischtennissports, befindet sich der DSC Wanne-Eickel seit drei Jahren im freien Fall. Der frühere Zweitligist spielte 2007 immerhin noch in der Oberliga und stieg durch einen dummen Formfehler ab. 2008 konnte auch die Verbandsliga nicht mehr gehalten werden, als die Mannschaft sich zu Beginn der Rückrunde auflöste. Heute steht das junge Team um Routinier Norbert Schweika ohne einen einzigen Punkt, abgeschlagen am Ende der Landesligatabelle und hat sich mit dem Abstieg in die Bezirksliga längst abgefunden.

In dieser trostlosen Situation fand Ende Januar die Jahreshauptversammlung statt, und danach herrscht wieder Aufbruchstimmung im Verein. Die junge Hoffnung gründet sich auf einen alten Bekannten. Willi Schrödter, der die großen Zeiten als Aktiver und zwanzig Jahre als Vorsitzender miterlebt und mitgeprägt hat, wollte dem rasanten Verfall seines DSC nicht mehr länger zusehen. Seit dem 31. Januar führt der 65-jährige wieder die Geschicke des Vereins und legte mit einem Elan los, den man in dieser Altersklasse nicht so ohne weiteres vermuten würde.Jörg Stöck will den DSC am Tisch wie als Geschäftsführer wieder zurück in die Erfolgsspur bringen. 

Wer seine erste Aussage „wir wollen den Karren gemeinsam aus dem Dreck ziehen” als Spruch abtut, wird gleich durch die ersten Maßnahmen des rührigen Rentners eines Besseren belehrt. Getreu seiner zweiten Aussage „alleine ist das nicht zu schaffen” hat er mit dem ehemaligen Wanner Jörg Stöck, der zurzeit noch für die DJK Wattenscheid in der Oberliga Punkte sammelt, nicht nur eine enorme sportliche Verstärkung, sondern gleichzeitig auch noch den neuen Geschäftsführer des Vereins präsentiert. „Jörg hat in den wenigen Tagen seit seiner Amtseinführung schon eine ganze Menge geleistet und gute Ideen eingebracht”, ist der neue, alte Präsident voll von seinem Mitstreiter überzeugt.

Einen weiteren Spitzenspieler sucht er noch, denn das mittelfristige Ziel lautet: „Wir wollen so schnell wie möglich wieder in die Oberliga.”

Für das mittlere Paarkreuz hat man schon einen gefunden – und wieder ist es eine bewährte Kraft. Arthur Czora beendet seine TT-Abstinenz und wird zusammen mit Norbert Schweika für eine starke Mitte sorgen. Seinen Vater Christoph bringt er gleich mit. Der soll als Nachwuchstrainer dafür sorgen, dass auch in der Jugendarbeit wieder an glorreiche Zeiten angeknüpft wird. Ein Thema, das für Willi Schrödter eine Herzensangelegenheit ist. Deshalb wird auch hier eher geklotzt als gekleckert und neben dem versierten TT-Pädagogen Czora noch ein weiterer Übungsleiter beschäftigt.

Damit die beiden auch genügend „Material” haben, macht der Verein an den Schulen kräftig Werbung und kann dabei auf seine hervorragenden Bedingungen verweisen. „In unserer Turnhalle an der Stöckstraße findet Dienstag, Mittwoch und Freitag von 18 bis 19.30 Uhr an bis zu 20 Platten Nachwuchstraining statt. Jeder, der Spaß am Tischtennis hat, ist bei uns herzlich willkommen”, spricht Willi Schrödter ausdrücklich nicht nur Neulinge an, sondern auch die, die in den letzten Jahren dem Verein den Rücken gekehrt haben.

Dafür, dass sich zukünftig keiner mehr abwendet, wird auch gesorgt. „Wir wollen unsere jungen Spieler Jens Konrad, Thomas Wiatr, André Malchow und Norbert Otte gerne halten, weiter fördern und nicht durch die Neuzugänge verschrecken”, sagt Schrödter. Dazu bezahlt der Verein das Einzeltraining mit Ex-Germania-Profi Theodor Jordanov, das auch schon erste Früchte trägt. Bis sie reif sind, wird es noch eine Weile dauern.

Doch wer wollte bei soviel Tatkraft an einer reichen Ernte für den DSC zweifeln?

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